Im Jahre
2010 war ich mit den "Kletteroldies" einer Gruppe der Sektion Berlin
des DAV in Meteora. Hier ein Teilnehmerbericht von Gabriel Schötchel
veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verfassers im Berliner
Bergsteiger 4 / 2010.
Die Kletteroldies in Meteora
Von Gabriel
Schötschel
Eine unwirkliche Traumwelt zwischen Himmel und Erde. Ein Labyrinth von beeindruckenden schwarzen Felstürmen, einige gekrönt mit Klöstern aus einer anderen Zeit. Hier weht noch die Fahne des alten Byzanz, wahre Relikte einer fernen Welt. Asketentum, Meditation, konzentrierte Ruhe und Frieden, wo der Geist still wird. Dies ist die europäische Antwort auf Tibet (wenn man die 20 Reisebusse vor dem Kloster Metamorphosis ausklammert). Auch
wenn auf den zwei Straßen reger touristischer Verkehr ist, wandert man einsam
durch die üppige mediterrane Natur zwischen den himmelhohen Felstürmen.
Allgegenwärtig die Schildkröten und der Ruf der Dohlen, der fast unwirklich
von den Wänden widerhallt. |
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Übrigens kann man in dieser Route kaum eigene Sicherungen
anbringen. Mit etwas Glück einen Block abbinden ist das Einzige. Im oberen
Drittel geht es schon steiler zu (6-), es gibt aber auch dort die schönen
runden erotischen Steine im feinen Sandstein.
Die Aussicht ist fantastisch, mehrere Panoramen gleichzeitig. Wow, diese
Felsen, in der Ferne die noch schneebedeckten Gipfel des Pindosgebirges und wir
am 30°C warmen Fels und das im Mai, einfach herrlich! Das Gipfelbuch zeigt uns
die Beliebtheit dieser Route bei Berliner Kletterern.
Am Felsturm Heiliger Geist ist die andere Gruppe mit Uwe Drögmöller und macht
den Traumpfeiler. Ein neun Seillängen langer Traum im oberen 6. Grad (UIAA) mit
grandiosen Aussichten zwischen den höchsten Türmen. Ein Jubelschrei bestätigt,
Uwe hat den Vorstieg in der Tasche. Aber auch die Abseilen haben es in sich,
bis zum letzten Meter des 60 m Seils hält die Tour den 1. Abseiler in Atem.
Eine grandiose Tour mit Herzklopfeffekten. Hier braucht man mindestens einen
von den größeren Friends. Friends sind im Allgemeinen die besten Sicherungen
neben den Köpfelschlingen, die man in diesem Gebiet super verwenden kann. Auch
Hexentrics sind oft hilfreich. Für Klemmkeile ist der Untergrund aber meist zu
sandig und gibt keinen schönen Halt.
TRAINING AM D0UPIANIFELS
Wem das alles zu läppisch ist, der findet natürlich auch seine Neuner-Grade mit
überhängendem kleingriffigem Fels. So kommen auch die besten Kletterer hier
voll auf ihre Kosten. Da ist besonders der 2. Band des Führers zu empfehlen, in
dem die meisten schwereren Routen zu finden sind.
Als allgemeiner Einstieg ist der Doupianifels bestens zu empfehlen, da er
besonders im Klettergarten sportklettermäßig abgesichert ist.
Hat man diese Schule hinter sich, dann ab ins Labyrinth zu den anderen alpin
abgesicherten Routen.
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YPSILOTHERAFELS Für den,
der es länger möchte, gibt es auch eine Talvariante dieser Route. Andere
schwören auf die Westkante als Höhepunkt einer Kletterwoche in Meteora. Und
oben der fantastische Ausblick: Gegenüber auf dem Felsen das größte Kloster
Meteoron Metamorphosis und an der Nordseite auf kühnem Felsen das
beeindruckendste Kloster Vaarlam. Hier drängen sich geradezu die Bilder von tibetischen
Klöstern auf. Und unglaublich, auch auf diesem Fels hier
stand ein Kloster, wo schon der leichteste Anstieg 5er-Stellen hat. Unter unss
die Ruine vom Monikloster, dort das Anapaphsaskloster und auf der anderen Seite
das Roussanokloster und das Kloster Agio Triadas und die Ruinen des ältesten
Klosters Doupiani, wo ich gestern durchstieg. Ein wahrer Augenschmaus ist diese
bewegende Kulisse.
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